Wahre Problemlösungen, erfundene „Probleme“ und Sprachfaschismus

Gestern ist mir zum ersten Mal in meinem Unterricht der Genderstern begegnet. Ein Schock-Moment… Sollte ich der Schülerin nun sagen, was ich denke, was deutsche Grammatik ist (und riskieren, daß der Kunde die Zusammenarbeit beendet) oder sollte ich… Da ich nichts davon halte, die Wahrheit aus opportunistischen Gründen zu verschwiegen, entschied ich mich für einen Kompromiß, nämlich, die Schülerin zu fragen, ob sie hören wolle, was ich dazu meinte.

Sie wollte, und das gab mir die Gelegenheit, einige Erklärung zum Genus im Deutschen zu liefern.

Unsäglicherweise wird es wohl nicht bei dieser einen Begegnung mit dem Gebilde bleiben. Es ist daher der Moment, in dem es gilt, klarzustellen, was richtiges und gutes Deutsch ist.  Wahre Problemlösungen, erfundene „Probleme“ und Sprachfaschismus weiterlesen

Warum es unklug sein könnte, weiter Microsoft-Produkte zu verwenden

Ich lese mir gerade die ab Mai in Kraft tretenden Bestimmungen im „Servicevertrag“ von Microsoft (u. a. für Hotmail etc.) durch. Dabei ist mir aufgefallen, daß auch in den jetzt gültigen Bestimmungen eine Klausel ist, die ich anscheinend bisher so nicht wahrgenommen (oder wieder vergessen) habe.

Leider ist es ja nicht ungewohnt (ich sage nur: ICQ…), daß Diensteanbieter sich Copyrights an den von einem geposteten Daten greifen. Leider hat man auch bei Twitter gesehen, daß die, soweit ich mich entsinne, eine sehr große Rechtefreigabe verlangen.

Aber ich finde es schon sehr dreist, daß Microsoft unter 2. a. nun demjenigen, der „geteilte Inhalte“ von jemandem empfängt, weitestgehende Rechte an den Inhalten einzuräumen, sie „kostenlos und weltweit zu nutzen, zu speichern, aufzuzeichnen, zu vervielfältigen, zu versenden, zu übertragen, zu teilen, anzuzeigen und weiterzugeben (und bei HealthVault zu löschen)“. Nun finde ich zwar nicht, daß das Wort „teilen“ für Email wirklich paßt, da aber zuvor unter 2. auch von „versenden“ die Rede ist, liegt eine Anwendung darauf zumindest nahe.

Da nun aber niemand, der eine Email versendet, gewöhnlicherweise dem Empfänger das Recht einräumen möchte, damit zu verfahren, wie er will, bleibt eigentlich nur, die Emaildienste von Microsoft nicht mehr zu benutzen. Ähnliches gilt dann für Skype und alle anderen Dienste, einschließlich Word Online etc., es sei denn, es ist einem wirklich völlig egal, was mit den Daten passiert.

Das ist eine mir nicht nachvollziehbare Regelung, die sich irgendwelche -zum fraglichen Zeitpunkt nicht ganz optimal eingeschwungenen? –  Juristengehirne ausgedacht haben, die nur im Interesse Microsofts („keinen Ärger“) und überhaupt nicht im Interesse der Nutzer gedacht haben. So kann man keine Kunden binden oder gewinnen – oder könnte nicht, wenn sie jemand das wirklich durchläse und klarmachte.

Leider tun das die wenigsten. Ich habe wiederholt Schüler von mir gefragt, ob sich irgendjemand diese Bestimmungen durchlese. Ich meine mich zu erinnern, daß maximal einer bejahte. (Und anscheinend ist ja auch mir die fragliche Bestimmung bisher entgangen… obwohl ich schon öfter als nicht die AGB und Datenschutzbestimmungen von Online-Diensten lese oder zumindest querlese. Anscheinend muß man das dann doch auch besser bei Neufassungen tun (das beste Beispiel dafür ist ja Facebook…).

Die Konsequenz? Keine Emails mehr mit Outlook versenden. Die Dienste überhaupt nicht mehr in der Außenkommunikation nutzen.

Sollte ich das zu weit auslegen, laßt es mich in den Kommentaren wissen. Aber einstweilen: Ich werde wohl ab dem 1. Mai versuchen zu vermeiden, Emails über Microsoft-Dienste zu versenden und überhaupt diese Dienste außer für mich ganz allein zu nutzen. Vielleicht nutze ich Skype noch, wenn ich weiß, daß ich meinem Gesprächspartner trauen kann.

Aber überlegt einmal: Ihr führt ein Bewerbungsgespräch über Skype. Und der Arbeitgeber entscheidet sich dann, das ganze Gespräch, am besten mit Video, online zu stellen. Falls es jetzt nicht irgendwo noch andere Bestimmungen gibt, die da spezieller sind und die allgemeinere insoweit abrogieren, heißt das doch: die Finger davon lassen.

Nur… wie kommt man dann an die Stelle im Ausland ?

Jedenfalls ist das eine unglaublich Dreistigkeit. Es lebe Apple (*)!

(*) Nicht nur wegen es Designs : ) – da ist die Soft- und Hardware ein Produkt, nicht aber der Kunde und seine Daten!

Licht ist das, was Du bist

 

Licht ist das, was Du bist,

nichts and’res bist Du, mein Freund;

Licht ist das, was Du bist, nur Licht, nur Licht, mein Freund.

 

Gehst Du und wanderst dann ins Eine, das alles ist,

weißt Du, daß Ewigkeit ist auch, was Du schon bist.

 

Gehst du, und wanderst dann, zum Einen, das Du spürst,

weißt Du, mein Freund, das Licht, ist alles, was Dich führt.

 

Wand’re zum Licht hinein, und sei auch das Licht Du stets,

dann ja, erkennst Du, Freund, das alles ist bereit.

 

An Neujahr 2018, auf die Melodie von „Let there be Peace on Earth“

Komm, mein Freund

Komm, mein Freund, und laß‘ uns leben
und lieben ganz dem Meere zu.
Das Haupt zum Lichte mußt Du heben,
und leben dann, in Fried und Ruh,

in Freude, Mut und aller Tugend,
die Du im Herz stets mit Dir trägst.
Du bist ja selbst das Große Leben,
der alles nun schon in sich trägt.

Du bist die Weite allen Meeres.
Du bist das Feld. Im Morgenglanz
da leuchtest Du Dir selbst. Das Leben
es macht, und läßt Dich ewig ganz.

14. Dezember 2017

(Als mir dieses Gedicht kam, hatte ich den Eindruck, ich solle es hier hinsetzen. – Beim Anfang der zweiten Strophe kam eigentlich „allen Tugend“, ich überlegte, ob „en“ bzw. „den“ in die nächste Zeile solle, habe es jetzt aber für die Blogveröffentlichung einstweilen wie oben geschrieben.)

 

Verbindung meiner Blogs

Ich mag schöne Namen und Domainnamen – und dies mag einer der Gründe dafür sein, daß ich mehr als ein Blog besitze.

Für meine Leser andererseits mag es mitunter etwas arbeitsaufwendiger sein, stets in alle meine Blocks hineinzuschauen, ob es auf irgendeinem etwas neues gibt.

Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen, mein englischsprachiges und mein deutschsprachiges, also dieses Blog gegenseitig zu verlinken, so daß jedes auf im jeweils anderen erschienene neue Artikel verweist.

Meine „Spezialblogs“ werden diesem Muster nicht folgen, aber ich werde umgekehrt von meinem deutsch- und meinem englischsprachigen Hauptblog weitgehend ebenfalls auf dort eventuell erscheinende neue Artikel verweisen.

Am besten also, Du folgst bei Interesse einfach diesem oder meinem englischsprachigen Blog, dann bekommst Du wohl weitgehend alles mit.

Für ältere Artikel allerdings, d. h. Artikel von vor dem Datum dieses Beitrages, den Du gerade liest, müßtest Du auch weiterhin auf die entsprechenden Blogs schauen, ohne daß sie extra von meinen beiden Hauptblogs verlinkt wären.

Um Dir dies zu erleichtern, gebe ich Dir hier eine kurze Übersicht über meine gegenwärtigen Blogs. Diese umschließen

Viel Spaß!

A. M.

Gefahr und Verführung von Onlinetätigkeiten

Bei der Arbeit an einer meiner Websites ist mir heute aufgefallen, wie rasch man sich verzetteln und verlieren kann – gerade bei Tätigkeiten im Internet, und beim Aufsetzen von Blogs. Ich nehme an, beim Programmieren kann das u. U. ähnlich sein.

Eine nähere Analyse zeigt, warum speziell solche Arbeiten so verführerisch sind und vom Wesentlichen ablenken können:

Der Verstand hat etwas, auf das er sich stürzen kann, und die „Erfolgsgratifikation“ ist ziemlich unmittelbar. „Wieder ein Problem gelöst“, hat man das Gefühl, wenn die Seite geschrieben ist, online erscheint oder wenn ein kleines Problem im Backend von WordPress gelöst ist…

Und schon wieder sind drei Stunden vergangen, obwohl man doch eigentlich in die Stille gehen wollte… oder zumindest sich entspannen…

Ich weiß nicht, ob Programmierer vielleicht andererseits auch in einen ähnlichen „Flow“ geraten können, wie wenn ich schreibe / channele. Und ich nehme an, man kann auch Inspirationen zu seiner Homepage finden. Aber wahrscheinlich muß man viel bewußter an die Sache herangehen, immer wieder Phasen der Stille – bewußt – einlegen, und schauen, wie es sich dann wandelt. Und zuvorderst auch überhaupt schauen, ob die jeweilige Onlineaktivität überhaupt für den fraglichen Zeitpunkt angezeigt ist.

Version 1.0 v. 15. 10. 2017

 

Wie man das Leben verpassen kann

Gerade wohne ich in Montevideo, in Malvin. Meine Vermieter sind sehr nett, und meine Vermieterin hatte mir eine Email gesandt: sie schlug vor, ich solle mir den Umzug anschauen, der… genau vor meinem Fenster stattfand.

Da ich derzeit wohl eher das Bedürfnis nach Rückzug gehabt hatte – ich mag die Menschen in Uruguay, aber manchmal greift das Empfinden bezüglich der Arbeitsstelle leider auf unerwünschte Weise ins Privatleben üben – , saß ich zuvor vor meinem Computer (die Fensterläden hatte ich schon geschlossen, da die Sonne untergegangen war) und dachte, das seien ja nur die Trommler, die jeden Samstag auf dem Platz nebenan spielten.

Da saß ich also vor dem Internet, während vor dem Haus Gruppe um Gruppe, Tänzerin um Tänzerin und Trommler um Trommler vorbeizogen. (Der Candombe ist sogar in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen).

Nun – dank sei meiner Vermieterin für Ihre Email Well Done.

Der Umzug war lang. Ich glaube, sie sagte, es seien dreißig Gruppen? Er findet anscheinend einmal im Jahr statt. Wie gut, daß ich die Einladung annahm und hinausging – um so mehr, als ich im Februar, obwohl ich hier war, keinen einzigen Karnevalsumzug gesehen hatte. Interessant auch, daß ich hier nun zum ersten Mal auch mehr Menschen schwarzer Hautfarbe hier sah als sonst meist.

Und manchmal ist es eben vielleicht doch interessant, der Neugier nachzugeben, sich zu überwinden, und wenigstens einen Schritt hinaus auf die Straße zu tun, auch wenn es schon Abend ist.

Denn das Leben ist immer da.

Warum ich so selten auf anderen Blogs kommentiere – obwohl es Leser brächte

Es gab immer wieder in Situationen, in denen ich versucht war, auf anderen Blogs etwas zu kommentieren, mich dann aber dagegen entschieden hatte – obwohl ich den Kommentar mitunter sogar schon fertig getippt hatte.

Nachdem mir das unlängst wieder passiert ist, habe ich dies etwas näher untersucht und daraus einfach einen Artikel für mein Blog gemacht.

Dafür habe ich eine kurze Analyse der Motive für das Nicht-Kommentieren durchgeführt, die Erwägungen zu Motiven für das Kommentieren-Wollen beinhalten.

A. Generell: Warum erwäge ich, in anderen Blogs zu kommentieren? 

Dafür kann es natürlich ganz unterschiedliche Gründe geben.

Ad hoc fielen mir ein:

– einfach, weil ich gerade etwas dazu zu sagen habe, von dem ich denke, es ergänzt den Artikel (oder es ist die Antwort auf eine Frage, die der Artikel aufwirft)

– weil ich in Kontakt zu dem Blogbetreiber treten möchte

– weil ich hoffe, daß mein eigenes Blog dadurch öfter gelesen wird, falls jemand nachschaut, was sich hinter dem Kommentar und Link zu meinem Blog verbirgt

B. Warum habe ich in vielen Fällen dann doch nicht kommentiert?

– weil ich, nachdem ich meinen potentiellen Kommentar noch einmal angeschaut hatte, dachte, daß eigentlich im Blog ja doch schon alles gesagt sei oder daß man zu ähnlichen Schlüssen wie ich auch selber kommen werde, wenn es richtig sei und der Zeitpunkt geeignet

– weil ich mir dachte, daß ein Kontakt zu dem Blogbetreiber zwar vielleicht ein Wunsch sei, daß es aber im Grunde keine wirkliche Rechtfertigung dafür gebe bzw. nicht angezeigt sei.

– weil ich nicht nur deshalb kommentieren möchte, um gelesen zu werden, wenn ich nicht auch das Gefühl habe, daß mein Kommentar etwas Sinnvolles beiträgt, was nicht schon gesagt wurde oder einfach zu erschließen wäre. Das schiene mir nicht integer, oft könnte ich das aber nicht ausschließen. Und wenn dann mein Inhalt mir, noch einmal betrachtet, an der Stelle, nicht so wichtig erscheint oder ich mir sage: „Vielleicht findet das der Suchende ja schon an anderer Stelle, dann… “ (Natürlich könnte man dem wieder entgegenhalten, daß man vielleicht so demjenigen, der gerade in den Worten, die ich gewählt hätte, noch etwas fände, was ihm hülfe – denn manchmal ist es ja auch die Wortwahl, die zur Klarheit beiträgt – diese Chance bei einer Entscheidung, keinen Kommentar zu schreiben (oder keinen Blogbeitrag zum Thema, die Problematik ist ja gar nicht unähnlich gelagert), nähme.

Hinzu kommen weitere Überlegungen:

Eine alte Weisheit besagt ja, falls ich richtig zitiere, das – bevor man es sagt, natürlich… – man prüfen solle, ob das, was man sage, wahr, hilfreich und gut sei.

Gemessen daran… Zumindest von meinem jeweiligen Kenntnisstand aus würde ein häufigeres Kommentieren sicher nicht an der Wahrheits-Frage scheitern. An sich. Allerdings tut sich da das erste Problem auf. Gerade, wenn ich spirituelle Blogs lese, ist ja die Frage, wie groß das eigene Verständnis jeweils wirklich ist. Und man möchte ja andererseits auch nichts sagen, was ein anderer vielleicht nicht oder nicht richtig erfassen kann oder aber was ihm zum fraglichen Zeitpunkt bestenfalls sinnlos erschiene, oder, schlimmer, ihn sogar abschrecken könnte von etwas, was ihm zu einem späteren Zeitpunkt, oder von anderen gesagt, durchaus hilfreich sein könnte.

Nun könnte man sagen: Nie werde man allen es recht machen können, nicht für absolut jeden, der einen Blick auf Texte wirft, wird immer jedes Wort notwendigerweise passen.

Nur: Bin ich denn so gedrängt, daß ich den jeweiligen Kommentar schreiben „muß“?

Solange das nicht der Fall ist – unter Einschluß eines ganz starken „Möchte“ -. wäre ich u. U. in Sorge bezüglich der karmischen Verantwortung, die sich aus jenem Kommentieren ergäbe (vgl. zur Frage des Karmas allerdings hier).

Also habe ich es oft gelassen.

Auch denke ich: „Es ist nicht mein Blog, und wenn man nicht geradezu aufgefordert wird… Sollte man dann z. B. wirklich Kritik üben, wenn ich etwas in einem Blogbeitrag gelesen habe, was ich anders sehe, auch wenn sie, an sich, konstruktiv wäre?“

Ich möchte niemandem „auf die Füße“ treten, indem ich ihn überflüssig kritisiere. Es kann natürlich sein, daß der Blogbetreiber konstruktive Kritik begrüßt, aber wenn die Kritik komplexer wird und u. U. von einer anderen Weltsicht getragen ist, hm…

Da prüfe ich dann auch wieder sehr genau, inwieweit das meine Aufgabe sein sollte… Es ist ja nicht meine Aufgabe, jemanden zu kritisieren, der nur seine Meinung oder Sicht sagt und nicht nach Kritik fragt.

Schließlich – und diese Einsicht kam mir heute – mag es auch einfach daran liegen, daß solche Kommentare zu schreiben und vielleicht sogar das Bloggen (außer, ich habe wirklich das Gefühl, ich solle einen Eintrag veröffentlichen oder verwende einen Eintrag  als ein praktisches Tool, um Artikel zu verfassen, von denen ich ausgehe, daß ich die darin enthaltenen Informationen ohnehin noch mehrere Leute wissen lassen wollte) zum jeweils fraglichen Zeitpunkt – oder vielleicht generell – einfach nicht so meine eigentliche oder prioritäre Aufgabe ist oder war.

C. Ausblick

Denn eigentlich möchte ich ja Bücher schreiben. Und veröffentlichen. Und darum sollte ich mich vielleicht dem fokussiert zuwenden. Sind erst einmal einige veröffentlicht, könnte vielleicht auch das Bloggen sinnvoller sein.

Letztlich aber ist es eben doch immer auch eine Frage des Einzelfalles: was jeweils gerade richtig oder jedenfalls vertretbar ist.

Edit: Nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe, schien die Tendenz zum Kommentieren eher größer geworden zu sein… Da bleibt es wohl zu schauen.

Reflexionen