Wahre Problemlösungen, erfundene „Probleme“ und Sprachfaschismus

Gestern ist mir zum ersten Mal in meinem Unterricht der Genderstern begegnet. Ein Schock-Moment… Sollte ich der Schülerin nun sagen, was ich denke, was deutsche Grammatik ist (und riskieren, daß der Kunde die Zusammenarbeit beendet) oder sollte ich… Da ich nichts davon halte, die Wahrheit aus opportunistischen Gründen zu verschwiegen, entschied ich mich für einen Kompromiß, nämlich, die Schülerin zu fragen, ob sie hören wolle, was ich dazu meinte.

Sie wollte, und das gab mir die Gelegenheit, einige Erklärung zum Genus im Deutschen zu liefern.

Unsäglicherweise wird es wohl nicht bei dieser einen Begegnung mit dem Gebilde bleiben. Es ist daher der Moment, in dem es gilt, klarzustellen, was richtiges und gutes Deutsch ist. 

(Zwischenhinweis für langjährige Leser: Eigentlich würde dieser Artikel ja in mein Blog mit Lernhinweisen zum Deutschunterricht gehören, aber seit die Datenschutzgrundverordnung zwingend wurde, habe ich es offline geschaltet, und während ich meine WordPress-Blogs mit geeigneten Änderungen und viele meiner Websites wieder online bringen konnte, sehe ich noch immer keinen Weg, wie man Blogs bei Google (Blogger) DSGVO-konform betreiben kann. Letztlich war es die DSGVO, die einen wesentlichen Grund für mein langen Online-Schweigens darstellt; erst im letzten Jahr habe ich mir die Mühe gemacht, Datenschutzerklärung und Websites zu aktualisieren. Und dann fehlte es bisher an etwas für mich, hier zu sagen.)

Eigentlich sollte es offensichtlich sein: Ein Sternchen, so schön es auch anzuschauen sein mag, ist doch kein Teil der deutsche Grammatik oder deutschen Sprache, jedenfalls kein Teil, der auch nur irgendetwas mit dem Genus eines Wortes zu tun hätte. 

Man mag ja sagen, Sprache wandele sich, aber mit Verlaub: Wie spricht man „*“ aus? Genau. Und wie läse man also „Student*innen“? Genau, besser gar nicht. Natürlich gibt es Menschen, die sprechen schon lange aus Prinzip von „Göttin“, auch wenn sie nicht das weibliche Prinzip, sondern den christlichen Gott meinen, soweit mich meine Erinnnerungen an den Religionsleistungskurs nicht trügen. 

Der Genderstern ist schlichtweg ein nicht zur deutschen Grammatik gehörendes Symbol. Wer unbedingt möchte, darf ja Sätze schreiben oder sagen wie:

„Liebe Exzellenzen und [[…] HA! Da hat er schon ein Problem…], liebe Professorinnen und Professoren, liebe Studentinnen und Studenten, liebe Damen und Herren, liebe Kinder [da hat er das nächste Problem – wann wird sich wohl jemand darüber beschweren, daß „Kind“ sächlich ist? Wieso ist da noch niemand auf die Idee gekommen? Kinderrechte und so?]“

Aber wird auch nur irgendeiner meiner Leser sagen, das sei ein schöner Satz? Wohl kaum. (1)

Feministen und linke Ideologen sowie durch solches Gedankengut konditionierte linke und alternative jüngere (und auch einige gar nicht so junge) Bildungsbürger nehmen also die Entstellung der Sprache in Kauf, sie nehmen die Durchbrechung der Grammatik in Kauf (denn im Deutschen ist nun einmal das Maskulinum zugleich auch das generelle Genus, Punkt), um ihre – die anderen sehr limitierende und bevormundende Perspektive [denn wir sehen in den USA was passiert, wenn ein Dozent es wagt, die traditionelle Grammatik zu benutzen] „an den Mann“ – oha, jetzt haben sie schon wieder ein Problem, aber da fügen sie ja schon manchmal hinzu „an die Frau“ zu bringen.

Wohin das führen kann, habe ich in meiner Zeit in Australien erlebt. Als ich Zeugnisse schrieb, fiel mir auf, daß das Formular von mir verlangte, ich solle schreiben: „The student has […] Their….“. Aber „student“ ist ja offenkundig Singular. „Their“ paßt schlichtweg nicht dazu.  (1a)

Ich als der Ausländer mußte also die Australier darauf hinweisen, daß hier doch wohl etwas nicht stimmen könne. Mir wurde dann gesagt, ich solle „he/she“ etc. (hier also: „his / her“) schreiben. 

Nun gut, nicht so schön, aber machbar. Und immerhin drang das Problem dann doch etwas ins Bewußtsein, und der für die IT zuständige setzte sich sogar daran, daß „their“ in dieser Funktion zu entfernen.

Aber müssen wir es in Deutsch soweit kommen lassen? Sollten wir das?

Mindestens ebenso wie die Entstellung sprachlicher Regeln und Ästhetik sind die gesellschaftlichen Folgen zu bedenken.

Das Ziel derer, die den Genderstern propagieren oder, wie der Duden, neuerdings nicht nur eine Übersicht über „Optionen“ „geschlechtergerechten“ Sprachgebrauchs (ach, würden sie doch auch lieber wieder mehr über grammatikgerechten Sprachgebrauch dort nachsinnnen…) bietet, sondern zugleich auch einen Wandel durch die „Hintertür“ herbeizuführen suchen (vgl. etwa die Zeitungsartikel hier, und a. hier) ist ja vorgeblich die Verhinderung oder das Ende von Diskriminierung. 

Aber welche Folgen hätte es, würden sich diese Menschen durchsetzen?

Man kann es an der Lage in Nordamerika erahnen. So wurde etwa Prof. Dr. Jordan Peterson für seine Äußerungen von Pronomina in diesem Kontext von seiner Universität zweimal verwarnt (vgl. den englischsprachigen und den deutschsprachigen Wikipedia-Artikel für weitere Nachweise und seine Perspektive zu dieser Frage und „political correctness“ allgemein). Er wurde allerdings nicht entlassen, doch erscheint mir das Risiko nicht unerheblich, daß, wenn man den „Gender-Fanatikern“ Raum gibt, es eines Tages dazu kommen kann. Schon jetzt hat z. B. meine Bank das Gendersternchen eingeführt. Wenn diese Menschen zu großen Einfluß auf die öffentliche Meinung gewinnen, ist es bis zur Bestrafung derjenigen, die korrektes Deutsch sprechen, nicht mehr so absolut weit.

Mir ist es z. B. bereits passiert, daß mich jemand (meiner Einschätzung nach, wenngleich es auch andere Gründe gab) u. a. auch deshalb nicht als Lektor einstellen wollte, weil ich „StudentInnen“ einfach kommentarlos in richtiges Deutsch korrigiert habe. 

Wie lange wird es dauern, bis man als Lehrer, Dozent oder Professor entlassen wird, wenn man es wagt, noch die traditionelle Grammatik zu verwenden?

Wir sehen auch, wie gefährlich jemand lebt, der sich weigert, sich diesen Leuten zu unterwerfen. Welche Folgen kann es etwa haben, wenn man das Wort „Zigeuner“ verwendet? 

(Oder „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ spielt?

Als ich das erste Mal hörte, das Spiel sei rassistisch, konnte ich kaum glauben, wie jemand so etwas annehmen konnte – der „Schwarze Mann“ war in meinem – und ich denke auch in den Köpfen meiner Mitspieler (Waren wir da als Kinder alle Rassisten? Wohl kaum…) – Kopf eine dunkle, schemenhafte, unheimliche Gestalt – das hatte herzlich wenig mit Hautfarbe oder Rasse (ja, ich verwende das Wort, ohne im geringsten damit jemanden auf- oder abzuwerten, das geht nämlich auch, das alles ist nur im Kopf) zu tun und sehr viel mit der Idee von Geistern etc.)

Spätestens hier erkennen wir, worum es sich handelt: eine totalitäre Ideologie, der ich nicht zögern würde, die Bezeichnung „Sprachfaschismus“ zuzuschreiben.

Möge eine solche Entwicklung verhütet sein.

Und sie kann verhütet sein – und sie muß verhütet sein. Denn sie verdeckt den Blick auf das, was eigentlich entscheidend ist:

Die Diskriminierung erfolgt in vielen Fällen – und zwar in allen hier genannten – nicht durch die Wörter (oder das Spiel), sondern die Diskriminierung ist eine Folge der geistigen Haltung. Ein Kind, das sich in Japan vor mir hinter einer Laterne versteckt, weil es Angst vor mir hat, weil ich anders ausschaue, diskriminiert mich nicht. Es reagiert einfach mit Furcht. Ein Kind, das in Japan in der Bahn auf mich zukommt (weil ich anders ausschaue) und „Hello“ ruft und lächelnd da steht, diskriminiert mich nicht – es ist einfach neugierig.

Selbst die Japanerin, die ihrem Hund erklärt „Das ist ein Gaijin“ diskrimineirt mich nicht – Ich fragte mich zwar „Muß das nun sein?“, aber, ganz ehrlich – es war mehr das Erstaunen, daß da, in ihrer Nachbarschaft, ein Ausländer war… Wie meinte doch eine schon ältere Schülerin von mir als Erklärung dazu, warum manchmal der Platz in der S-Bahn in Tokyo neben einem frei blieb, wenn man Ausländer war? „Wir erschrecken einfach so [i. S. von „erstaunt sein über“] Ihre blondes Haar und Ihre klaren blauen Augen…“ (daß wir uns dann manchmal nicht setzten).

In so einer Lage kann ich mich dann diskriminiert fühlen oder einfach selber staunend schauen, wie Menschen auf das Fremde reagieren.

Finde ich die Reaktion gut und optimal? Nein. Aber ist sie in irgendeiner Weise intentional gegen mich gerichtet? Nein.

Selbst wenn etwas intentional gegen einen gerichtet ist – nicht so sicher wäre ich mir z. B. bei der Äußerung eines Schülers in Australien „Deutsche haben keinen Humor“, die auf mich gerichtet war, und auf die hin die anwesende Klassenlehrerin sofort einsprang, weil sie das schlimm fand, aber ich meine, letztlich basierte das einfach auf Ignoranz. Wesentlich hilfreicher als jetzt einfach die Äußerung zu verbieten wäre doch, zu schauen, woher der Gedanke kommt und ihn, bei Bedarf zu widerlegen. Und i. ü.: So humorvoll war ich nicht immer. Es war also mehr eine Pauschalisierung… Auch so etwas ist Unwissenheit. Aber wie helfen mehr, wenn wir aufklären, als wenn wir verbieten.

Viel besser, als jetzt das als Diskriminerung zu werten (und mich inzidenter so zum Opfer zu machen) ist doch, die Gründe zu sehen und, wenn man dann will, daran mitzuwirken, daß sich die Geisteshaltung ändert.

Ich verbinde mit dem Wort „Studenten“ das, was das Wort sagt: Menschen, die Studenten sind, gleich welchen natürlichen Geschlechtes. Es ist eine Tatsache, daß im Deutschen natürliches und grammatisches Geschlecht sich nicht immer decken. Das Mädchen ist natürlicherweise weiblich, aber grammatisch sächlich. „Der Mond“ ist nun einmal maskulinum, auch wenn Luna eine Göttin ist. Dafür ist die Sonne femininum, auch wenn Sol der Sonnengott ist. Das ist einfach so. Darin liegt keine Diskriminierung. Oder müssen wir jetzt den Mond weiblich machen um der Damen willen und dafür die Sonne männlich, um jetzt die Herren nicht zu diskriminieren? Und dann ginge doch nach einer Weile das Geschrei von vorne los…  Oder müssen wir jetzt wenigstens „die Koryphäe“ aufspalten in „die Koryphäe“ – wobei dann die Verwendung für Männer mit dem Ruf „Appropriation“ zu belegen wäre, aber selbstverständlich der Mann, der es wagte, eine Frau „der Koryphäe“ zu nennen, sprachlicher Gewalt und Diskriminierung zu zeihen wäre?

Aber es geht ja nicht nur um das Genus. Auch an anderen Worten will mancher Anstoß nehmen.

„Zigeuner“ etwa implizieren für mich Abenteuer, Freiheit, Ungebundenheit, Reisen und Geheimnisse. Ja, es gibt auch die Menschen, die sagen, Zigeuner stählen. Aber das ist überhaupt nicht mein Bild von Zigeunern. Und Zigeunersauce heißt nun einmal so. [Gerade beim Begriff „Zigeuner“ ist die ganze Aufregung einfach ignorant und unsinnig – man lese etwa diesen Artikel m. w. N. Aber schreien scheint ja für manche leichter.]  Und Mohrenköpfe sind eben Mohrenköpfe. Regen sich Berliner und Hamburger darüber auf, daß sie andernorts „gegessen“ werden? Wohl kaum.

Indem man sich für diskriminert erklärt, wo keine böse Absicht auf der Gegenseite ist, macht man sich potentiell zum Opfer. Opferbewußtsein generiert entweder Ohnmacht oder oft emotional gesteuerten Widerspruch, beides auf Angst basierend. Das tut jenem „Opfer“ nicht gut und raubt seine Macht.

Das bedeutet nicht, es bedeutet in keiner Weise, daß wenn etwas gesagt wird um zu diskriminieren, der zu dem es gesagt wird, es hinnehmen solle. „Akzeptieren“ in dem Sinne, das es nun einmal gesagt wurde – daran geht der Weg kaum vorbei. Aber nicht als Wahrheit annehmen – das ist es nicht -, nicht den Diskriminerenden weitermachen lassen. Es bedeutet nicht, es bedeutet in keiner Weise, daß es in Ordnung wäre, jemanden als minderwertig anzuschauen oder zu behandeln.

Aber es hilft dem Betroffenen nicht, wenn es sich als ein Opfer versteht daß ihm etwas „angetan“ wurde. Man kann es so ausdrücken. Natürlich darf und oft muß man Licht auf den werfen, der das tat – damit er es nicht wieder tut und bestenfalls aus den Konsequenzen lernt. Aber jeder, dem so etwas geschah, sollte sich bewußt machen: 

Es ist nie derjenige, der ein Wort verwendet – ja, selbst der nicht, der uns etwas „antut“ – , der uns unserer Macht beraubt, es können nur wir sein, die das zulassen, sei es die Sicht, sei es unsere Reaktion. Zu entscheiden, wie wir reagieren, wir wir uns selber sehen da liegt unsere Freiheit. Und aus dieser Freiheit heraus können wir dann schauen, was wirklich zu tun ist, um das Unrecht ein für allemal zu beseitigen.

Die Wirkungsrichtung von Bezeichnungen liegt in vielen Fällen nicht in dem Wort, sondern in der Intention. Eine „Mohrenapotheke“ – insbesondere, wenn vielleicht noch der Eigentümer mit Namen „Mohr“ heißt – diskriminiert kein Stück. Wer diskriminiert ist jemand, der voller Verachtung „Du Perser“ sagt. Wer dagegen sagt: „Du bist ein Perser, oder? Interessant“, der diskriminiert nicht. „Perser“ ist ein ganz normales Wort, keiner wird das bestreiten – und doch kann es dann zum Schimpfwort werden, wenn es mit böser Absicht gebraucht wird. (Ich bringe dieses Beispiel, weil ich es als Schüler mitbekommen habe, wie das jemand gegen einen Iraner verwendete, der mit seinen Eltern vor dem Ayatollah-Regime geflohen war.) „Du bist Deutscher, oder?“ Neutral. „Du Deutscher!“ in einem Land, das mit Deutschland im Krieg stand und in einem Kontext gesprochen, der klar macht, daß es böse gemeint ist (humorlos, angriffslustig, grausam – was immer der Betreffende damit ausdrücken möchte) – das wäre Diskriminierung. (Und Diskriminierung kann natürlich auch oft in bloßen Handlungen, oder sogar in Aufgabenzuweisungen liegen – so arbeitete ich einmal in der Abetilung für Planung und Koordinierung einer japanischen Stadt. In dieser Abteilung war ich Teil der Gruppe, die für Internationales und Gleichberechtigung zuständig war. Die für die Gleichberechtigung Zuständige war meine Kollegin. Wer aber brachte jeden Morgen allen den Tee? Meine Kollegin zusammen mit einer weiteren jungen Mitarbeiterin.)

In den meisten Fällen sind es nicht die Worte. Unterstellt man dies aber, schafft man Probleme, wo keine sind, vernachlässigt aber eben deshalb, weil es aus dem Blick gerät, zugleich die eigentlichen Probleme (Ursachen für Diskriminierung). Die Worte werden zum „Buhmann“, weil die Leute, die sie gebannt wissen wollen, nicht verstehen, daß es die geistige Haltung ist, die das Problem ist, oder weil sie nicht den Mut haben, dieses eigentliche Problem anzugehen – oder nicht glauben, die Kraft zu haben. Wenn sie aber diesen Weg gehen und die Worte beschuldigen, dann werden sie nur Widerstand ernten und Zwiespalt sehen. Vielleicht werden sie gewinnen, vielleicht werden sie aber auch einen Beitrag zur Spaltung des Landes (2) und einen gewissen Beitrag zu einer autoritären Strömung als Gegenreaktion leisten. Ich wünsche mir keine dieser beiden Alternativen.

Es sollte unser aller Ziel sein, die Menschen zu verstehen – zu erkennen, daß wir alle in Wahrheit eines sind, daß alle Trennung künstlich ist. Aber die Worte haben nur die Macht, die wir ihnen beimessen. Vielleicht haben sie eine Grundschwingung, vielleicht haben sie eine durch die Umstände beigefügte Schwingung.

Aber unsere Sprache sollte mehr sein als ein Werkzeug – unsere Sprache ist die Basis für Kunst, und kann in Klang und Wort Kunst selber sein. Dies erreichen wir, indem wir die Wörter stets in ihrem höchst- und bestmöglichen Sinne verwenden.

Man beraubt die Sprache ihres Reichtums, wenn man es sich bequem (und doch nicht so bequem, denn keiner will in einem Land sitzen, in dem die Leute gegeneinanderstehen und die Fronten sich verhärten) macht und die Schuld den Worten zuschiebt.

Ihr, die Ihr so oft „Diskriminerung“ ruft, wenn wir doch nur Wörter verwenden, die grammatisch richtig und / oder normal-gebräuchlich sind – habt den Mut, Euch aus der Opferrolle zu erheben und aufzustehen gegen die Geisteshaltung, die Euch so verschreckt hat, daß ihr die Opferrolle spielt.

Ihr, die Ihr die Gesellschaft meint belehren zu müssen – laßt Euer Herz strahlen, damit die Herzen derer sich öffnen, die die Worte gegen Euch wenden. So erreicht Ihr Frieden, Gerechtigkeit und Respekt.

Ihr, die Ihr Worte gegen andere verwendet – laßt ab davon, denn Ihr tut Euch selbst keinen Gefallen. Ihr mögt Euch mächtig fühlen, doch Euere „Macht“ ist Schein und ihre Füße sind tönern. So werdet Ihr nicht finden, was Ihr sucht, denn Ihr sucht Glück, und letztlich Frieden, auch wenn Ihr es jetzt nicht wißt. Nur die Angst spricht aus Euch.

Haltet Frieden!

Traditionen zu wahren heißt Stabilität zu geben – nicht falschen Inhalten, aber Ordnung und Form, in denen gerechter Friede gedeihen und Wahrheit erkannt werden kann.

Es sollte uns um die Wahrheit gehen. Dies erfordert Mut.

Bringt ihn auf!

 

Anmerkungen (nachgetragen)

(1) Was leider bestimmte Pressepublikationen nicht davon abhält, sich genau so zu verhalten. Ich weiß natürlich nicht, ob die Interviewte selber eine Vertreterin einer entsprechenden Ideologie ist oder einfach schon entsprechend indoktriniert war, aber man beachte die doch bemerkenswert konsistente Verwendung von „meine Freundinnen und Freunde“ anstatt des ebenso richtigen, kürzeren und eleganteren (und üblichen) „meine Freunde“ etwa hier.

(1a) Erst nachdem ich diesen Artikel geschrieben hatte, fiel mir auf, daß neuerdings in englischsprachigen Medien teilweise vorgetragen wird, Shakespeare, Chaucer und Jane Austen z. B. hätten „they“ durchaus auch für den Singular verwendet. Ich bin bisher nicht dazu gekommen, mich näher mit dem Argument auseinanderzusetzen, das Mindeste, was zu tun wäre, wäre aber, zu schauen, ob das wirklich die Regel war oder nur in bestimmten Fällen, und wie es sich tatsächlich unter den Gebildeten allgemein  verhielt. Da die Presse ja heutzutage beadauerlicherweise in vielen Fällen „durchideologisiert“ ist, halte ich es für geboten, die entsprechenden Artikel zum Thema in jüngerer Zeit nicht unbedingt zum Maßstab allen Glaubens zu wählen. Aber so oder so ist das nicht der eigentliche Gegenstand dieses Artikels, darin geht es primär um die deutsche Sprache, und darin verhält es sich, wie von mir im Text dargelegt.

(2) Wenn man es sich genauer anschaut, dann ist schon das Gendern an sich spaltend. Indem man von „Freunden“ spricht, handelt man inklusiv. Indem man nun anfängt, zwischen „Freundinnen und Freunden“ (vgl. Fn. 1), „Schülerinnen und Schülern“, „Studentinnen und Studenten“ ohne sprachliche Not zu unterscheiden beginnt, schafft man letztlich mit an der Idee, die Geschlechter seien verschieden. Nun, das ist ja eigentlich, was die Konservativeren schon immer gesagt haben ; ) [hm… ich wette, dieses Smiley ist jetzt allen politisch Korrekten nur schwer erträglich…]. Aber ernsthaft: Alle Menschen sind verschieden – im Äußeren. Es gibt schwarzhaarige und schwarzhäutige. Es gibt blonde und weißhäutige. Es gibt schwarzhaarige Gelbhäutige und schwarzhaarige [Sakrileg?] rothäutige. Es gibt Männer und Frauen, Jungen und Mädchen (ob sich irgendwann vorgebliche „Kinderrechtler“ darüber beschweren werden, das ein Mädchen ebenso wie ein Junge „das“ sei? Oder gar „ein“?). Aber alle sind Menschen. Alle Menschen sind gleich in ihrem Wesen. Alle Menschen sind eines in ihrem Wesen [Hier wird jetzt nicht jeder folgen wollen, da es ins Esoterische geht.] Das  ist das Entscheidende, und dessen Erkenntnis, die Erkenntnis der fundamentalen Einheit der Menschen ist es, was alle Feindsesligkeiten (vgl. dazu meine Dissertation) und alle Diskriminierung beendet. 

Diese Erkenntnis ist eine Erkenntnis der Einheit, und nun sprachlich zu spalten was zuvor wie ein Ausdruck jener Einheit schon eines war, führt in die völlig falsche Richtung.

Tatsächlich wird man bei einigen Autoren im esoterischen Bereich finden, daß auch die Geschlechter in langer Entwicklung in eines überführt würden. 

Die gegenwärtige Tendenz zum „Gendern“ führt daher in die Entzweiung und fort von dem, was sie vorgibt, zu verteidigen: Nämlich das ursprüngliche Recht jedes Menschen zu seiner eigenen Identität.

Des Menschen Identität liegt aber nicht im Männlichen oder Weiblichen, ebensowenig wie in der Haut- oder Haarfarbe oder der gesellschaftlichen Stellung. Postulierung und Etablierung einer „Geschlechteridentät“ führt ebenso in die Irre wie die Identifizierung mit einer „Rassenidentität“. Ja, natürlich, es gibt Tendenzen unter den Männern, die teilweise anders sind als unter den Frauen – zum Beispiel. Aber all diese „Sub-Identitäten“ lenken das Auge weg vom wahren Wesen des Menschen. Die Identifizierung mit Teilidentitäten, ob ursprünglich oder erdacht, lenkt das Augenmerk weg vom menschlichen Wesen. Was dieses ist – dazu verweise ich erneut auf meine Dissertation, die einen Überblick über das Menschenbild in verschiedenen Völkern und Zeiten gibt, sowie auf einschlägige spirituelle Werke.

 

Version 1.6 v. 1. Juni 2023

 

Veröffentlicht von

A. M.

Autor. Dichter. Coach und Berater. Lehrer. Auch Jurist.

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